Kimono

Ursprünglich war der Name Kimono Überbegriff für alle tragbaren Kleidungsstücke. Im Laufe der Jahre hat er sich zur Beschreibung von speziell traditioneller Kleidung für Frauen, Männer und Kinder entwickelt Kimonos sind gerade geschnittene und fallende Roben, die bis zu den Füssen gehen, und die normaler Weise lange, weite Ärmeln haben. Traditionell tragen unverheiratete junge Damen Ärmel, die besonders lang sind und beinahe den Boden berühren.

Wird der Kimono um den Körper geschlungen, schlägt man immer die linke Seite über die rechte Seite. Nur bei Verstorbenen werden die Seiten von rechts nach links getragen. Der Kimono wird durch einen breiten Gürtel gehalten, der im Rücken gebunden wird- ein Obi. Trägt man dieses traditionelle Kleidungsstück, so trägt man dazu auch traditionelles Schuhwerk, wie Geta oder Zori. Dazu gehören die Strümpfe, die an den Zehenspitzen gespreizt sind- die Tabi.Unter dem Kimono wird ein “Unterkimono” getragen, das ist der Nagajuban

Traditionell gibt es die Damenkimonos immer in einer Grösse, die besonders von der Länge her durch Raffen und Hochbinden dem Körper der Trägerin angepasst wird.

In der Vergangenheit wurden die Kimonos, bevor man sie wusch, auseinander genommen und nach der Wäsche wieder zusammen gesetzt. In der heutigen Zeit gibt es moderne Reinigungsmethoden, die dazu führen, dass kaum noch jemand einen Kimono auseinander nimmt, um ihn zu waschen. Im Laufe der Jahre haben sich unterschiedlichsten Farbvariationen entwickelt, insbesondere bei den Obis.

Kimonos können sehr teuer sein, abhängig von der Stoff-Qualität und dem Hersteller. Damen Kimonos findet man in der Preisklasse von etwa 10.000 $, inklusive dem notwendigen, traditionelle Zubehör beläuft sich die Summe sehr schnell auf ungefähr 20.000 $.

 

Ein abgetragener Kimono wird niemals weggeworfen. Er wird umgearbeitet zu Haoris (kurze Jacken im Kimono-Schnitt) oder auch Kinderkimonos. Ist der Stoff sehr verschlissen, macht man aus dem noch brauchbaren Material Handtaschen, Beutel, Geschenkverpackungen, Tischsets und mehr. In der modernen Zeit werden Kimonos in der Regel von Frauen nur noch zu sehr speziellen Anlässen getragen Jedoch sieht man wieder häufiger ältere und auch junge Menschen, die Kimonos auch im Alltag tragen - sowohl Männer, als auch Frauen.

Insbesondere bei den traditionellen Sportarten wie zum Beispiel Kendo, Kyudo, Sumo und auch bei Teezeremonien trägt man den Kimono.

Die meisten japanischen Frauen sind nicht in der Lage, sich selbst mit einem Kimono, der aus mindestens 12 Einzelteilen besteht, vorschriftsmässig anzuziehen. Professionelle „Kimono-Ankleider“ übernehmen diese Arbeit und kommen ins Haus, wenn eine Zeremonie ansteht.

Diese Damen müssen ein Zertifikat haben und nennen sich dann “Kimono-Meisterinnen”.Sie werden in Kimono-Schulen ausgebildet.

In Yuzawa, der Freundschaftsstadt der DJG-Siegburg, leitet Frau Tomoko Sato eine solche Schule. Sie ist Professorin für „Traditionelle Anstands-und Benimmlehre“. Sie unterrichtet auch an verschiedenen Schulen und Hochschulen.

Vor Jahren hat Frau Sato mit einigen Damen aus diesem--nennen wir es „Kimono-Anzieh-Training“ eine Show entwickelt, bei der sich ihre jungen Meisterinnen auf der Bühne zu Musik und mit tänzerischen Bewegungen gegenseitig mit Kimonos zu den verschiedensten Anlässen bekleiden. Inzwischen gehören auch Männer zu ihrer Auftrittsgruppe.

Frau Sato hat sich insbesondere des OBI angenommen und eine ganz ausgefallene Falttechnik entwickelt. Die Damen binden die Obis auf den Rücken zu wunderschönen Blüten. Diese sind der Jahreszeit angepasst. Zum Beispiel eine Rose, eine Tulpe, eine blaue Iris oder auch Kirschblüten entstehen vor den Augen der Zuschauer, die immer wieder von diesem Charme begeistert sind.